Honigraum

Um Honig ernten zu können, wird der hintere Bereich der Kiste mit vorgeprägten Wachsplatten (Mittelwände) ausgestattet.

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Um Honig ernten zu können, wird der hintere Bereich der Kiste mit vorgeprägten Wachsplatten ("Mittelwände") ausgestattet. Dies geschieht aber normalerweise erst nach einem Jahr. Im ersten Jahr baut der Bienenschwarm zunächst den vorderen Raum mit seinem Naturwabenwerk aus. Das Trennschied begrenzt den Raum auf ca. 2/3. Erst in den folgenden Jahren wird zur Obstblüte (ca. Mitte/Ende April) das Trennschied herausgenommen und Mittelwände an Trägerleisten eingesetzt.

Anfertigung der Mittelwand-Trägerleisten

Sie benötigen für eine Bienenkiste 12 Mittelwände im Format 300 x 180 mm. Bei der Anfertigung der Anfangsstreifen-Trägerleisten haben Sie Mittelwände dafür zurückgelegt. Achten Sie auf die Orientierung des Wabenmusters. Die Spitze des Sechsecks sollte nach unten zeigen. Schneiden Sie die Mittelwände mit einem Pizza-Rollmesser in das richtige Maß.

Honigraum
Fertigen Sie aus jeweils zwei Rechteckleisten (L8) und einer Mittelwand eine Mittelwand-Trägerleiste: Bohren Sie durch eine der Leisten gleichmäßig verteilt an drei Stellen Löcher (Ø 1,5 mm). Legen Sie eine Mittelwand zwischen die Leisten und verbinden Sie sie mit Nägeln (N1). Vorne und hinten bleiben ca. 15 mm frei, damit die Trägerleisten auch unter die Querleisten geschoben werden können. Beim Zusammenbau müssen Sie darauf achten, dass es keinen Versatz zwischen den beiden Leisten gibt, damit sie später gut in die Kiste passen.

Bohren Sie die Löcher ungefähr an folgenden Positionen vor: je 30 mm vom Rand entfernt und ein Loch in der Mitte der Leiste. Bohren Sie vorsichtig ohne zu viel Druck, denn der dünne Bohrer kann schnell abbrechen. Achten Sie beim Nageln darauf, dass die Mittelwand von den Holzleisten auf der gesamten Länge gut festgeklemmt wird.

Lagerung und Wiederverwendung

Wenn Sie die fertigen Leisten länger lagern wollen, sollten sie kühl (z.B. im Keller) gelagert werden. Es ist außerdem besser, sie hängend aufzubewahren. Die Mittelwand darf nicht abknicken, weil sie sonst an dieser Stelle abreißen wird: Weitere Tipps zu Umgang und Lagerung...

Sie können die Holzleisten in Folgejahren mehrfach wiederverwenden: Honigraumleisten wiederverwenden...

Mittelwand-Trägerleisten einsetzen

Entnehmen Sie als erstes das Trennschied. Es ist wahrscheinlich festgebaut und muss mit einem langen Messer oder dem Stockmeißel freigeschnitten werden. Entnehmen Sie die hintere Querleiste und schrauben Sie eine der beiden hinteren Auflageleisten los. Schieben Sie nun die Mittelwand-Trägerleisten in die Nut der mittleren Querleiste. Zum Schluss setzen Sie hinten die hintere Querleiste ein und schrauben die Auflageleiste wieder fest: Weiter zur ausführlichen Anleitung...

Varianten

Mittelwände im Honigraum erhöhen den Ertrag und verringern die Schwarmneigung. Wir empfehlen insbesondere Anfängern, im Honigraum zunächst Mittelwände einzusetzen, weil frisch gebaute, unstabilisierte Naturwaben bruchgefährdeter sind als Waben mit Mittelwand. Ohne Mittelwände kann es eher zu Komplikationen bei der Honigernte kommen.

Mittelwände sparen

Einsetzen von halbierten Mittelwänden.
Einsetzen von halbierten Mittelwänden.

Wenn Sie Material sparen möchten bzw. zu wenig Mittelwände haben, können Sie die Mittelwände diagonal durchschneiden und als Dreiecke einsetzen oder – genau wie im Brutraum – mit Anfangsstreifen arbeiten.

Diagonal geteilte Mittelwände setzen Sie so ein, dass sie in Richtung Brutraum bis nach unten reichen und sich in Richtung Rückbrett immer weiter verjüngen. Sie benötigen dann nur die halbe Menge Mittelwände und die diagonale Form nimmt die natürliche Art, wie das Bienenvolk sein Wabenwerk nach hinten erweitern wird, auf.

Ohne Fremdwachs imkern: Dreiecks- oder Schiffsrumpfprofil-Leisten

Wer auch auf Anfangsstreifen verzichten will, kann als Oberträger einfach dreieckige Holzleisten nehmen. Die Bautraube orientiert sich normalerweise an der Spitze und fängt dort an, die Wabe zu bauen. Noch zuverlässiger funktioniert das mit Oberträgern, die ein schiffsrumpfartiges Profil haben. Sie sind mittlerweile bei manchen Beutenbauern zu beziehen.

  Honigraum mit Schiffsrumpfleisten

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